Category Archives: Integrated Solutions

Industrie 4.0 – Wie lassen sich Kunden-Mehrwerte generieren?

Industrie 4.0 und die damit verbundene Digitalisierung von Prozessen und Vernetzung von Maschinen wird in vielen Unternehmen zunächst als Mittel zur Effizienzsteigerungen gesehen: Je besser die Maschinen, Anlagen, Warenwirtschaftssysteme, Logistik, Verwaltungssoftware etc. miteinander kommunizieren, desto besser ist die Effizienz gegenüber Insellösungen und manuellen Prozessen.

In wettbewerbsintensiven und disruptiven Märkten werden aber Effizienzsteigerungen alleine nicht das Überleben von Unternehmen sichern. Es wird nötig sein, sich vor Allem mit innovativen Produkten und innovativen Dienstleistungen zu differenzieren. Die Entwicklung von neuen Produkten, ihre konsequente Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse, die Verbesserung des Kundenservice und die Schaffung von Kundenbindungspotentialen sind daher entscheidend. Sie sollten bei der Vernetzung von Maschinen, Geräten und Sensoren im Rahmen von Industrie 4.0 stärker in den Fokus stehen. Da auch sechs Jahre nach Einführung des Begriffs in vielen Unternehmen noch immer verschwommene Vorstellungen von den Möglichkeiten von Industrie 4.0 bestehen, werden im Folgenden 5 konkrete Ansatzpunkte zur Entwicklung von Kundenorientierten Produkten und Verbesserung des Kundenservice durch Industrie 4.0 gegeben:

1. Fernzugriff, Fernsteuerung und Mehrwertdienste

Ein Anwendungsszenario ist die Entwicklung von Software-Anwendungen bzw. Apps zur Fernüberwachung und zur Fernsteuerung von Produkten und Maschinen. Durch die Bereitstellung von Programmierschnittstellen (API) zur Anwendungsentwicklung lassen diese auch durch Mehrwertdienste von Drittanbietern erweitern. Der Mehrwert entsteht dabei nicht nur durch die Hinzunahme von neuen Produktfunktionen, sondern auch häufig durch neue Möglichkeiten der Bedienung und Interaktion.

2. Upgrades nach dem Kauf

Ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung des Kundennutzens ist die kontinuierliche Aktualisierung eines Services nach dem Kauf. Ein Upgrade des Produkts auf eine neuere oder höherwertige Version wird auch nach dem Kauf ist möglich, da immer mehr technische Herausforderungen mit Software und nicht mit Hardware gelöst und per Software-Update geliefert werden können. Das bekannteste Beispiel für kontinuierliche Upgrades ist Tesla. Die Elektro-Car-Firma liefert seit Jahren Updates zu ihrem Model S. Sie hat kürzlich ein Autopilot-Update installiert. Innerhalb einer Woche hat das Update fast alle in den USA laufenden Modelle S’s in autonome, selbstfahrende Autos umgewandelt, die aktuell zwar in der letzten Instanz noch die menschliche Kontrolle erfordern, die aber bereits für künftige Weiterentwicklungen vorbereitet sind.

3. Datenanalysen für die vorausschauende Wartung und Produktverbesserungen

Weiterhin können Hersteller den Nutzen ihrer Produkte steigern, indem sie zusätzliche Services auf Basis neugewonnener Daten anbieten. Durch die Übermittlung von Sensor-Daten der IoT-Produkte können in Verbindung mit Datenanalyse-Tools und Techniken zu Produkt-Eigenschaften, Nutzung und Verschleiß gewonnen werden, die Ihnen als Hersteller einen Wettbewerbsvorteil verschaffen können.
Durch die ständige Beobachtung und Analyse der Produktdaten, können die Hersteller sowohl Schlussfolgerungen aus der Vergangenheit als auch Vorhersagen über die Zukunft machen. Zum Beispiel könnte ein Hersteller erkennen, dass der Energieverbrauch unter bestimmten Bedingungen zu hoch ist und Wege finden, um die Effizienz des Produkts zu verbessern. Ein anderer Hersteller könnte erklären, warum ein bestimmter Teil zu oft versagt und Design-Veränderung vorschlagen, um das Problem zu vermeiden. Noch besser ist es, wenn die Hersteller vorhersagen können, dass ein Bauteil in Begriff ist, zu versagen und geeignete Wartungsintervalle vorsehen, um das Teil zu ersetzen (Predictive Maintenance = Vorausschauende Wartung). Der dabei entstehende Kundennutzen ergibt sich aus der Vermeidung von Ausfallzeiten und damit verbundener Kosten.

4. Verknüpfung von unabhängigen Services zu einem System

Die Vernetzung von Dingen, Maschinen und Sensoren im Internet of Things (IoT) bietet auch die Möglichkeit übergeordnete Services auf System- und Plattformebene zu entwickeln, um Produkte und Dienste von mehreren Herstellern auf neue Art miteinander zu verbinden und damit Kundennutzen für zu schaffen. In diesem Szenario kann ein Hersteller oder ein Drittanbieter die Leistung jedes Gerätes im System überwachen und seine Parameter und sein Verhalten beeinflussen, um die Leistungsfähigkeit des ganzen Systems zu verändern. Das System kann dabei ähnliche Geräte bspw. einer LKW-Flotte oder ganz unterschiedliche, z.B. Maschinen einer intelligenten Fabrik oder einer Lieferkette umfassen. Zum Beispiel könnte ein Diesel-Generator Kraftstoff einem nahegelegenen Kraftstofftank überprüfen und die Lieferung durch einen in der Nähe befindlichen GPS-verfolgten LKW anfordern.

5. Die Entwicklung neuer Geschäfts- und Zahlungsmodelle

Neben den Veränderungen am Produkt selbst bieten die Digitalisierung und Industrie 4.0 darüber hinaus für Unternehmen viele Möglichkeiten ganz neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und damit den Kunden neue Zahlungs- und Abrechnungsmodelle anzubieten. In traditionellen Geschäftsmodellen zahlt der Kunde häufig einmalig beim Kauf und später nur noch für die benötigten Ersatzteile. Dagegen könnte der Kunde in einem anspruchsvolleren Geschäftsmodell beispielsweise für vorausschauende Wartung und den sicheren Betrieb nach Laufzeiten oder Verbrauch abgerechnet werden. In diesem Fall überwacht der Hersteller das Produkt und verwendet gesammelte Daten, um zu analysieren und zu wissen, wann das Produkt Wartung benötigt. Er führt Service und Reparaturen durch, bevor es zu einem Ausfall kommt. Der Kundennutzen ergibt sich aus einem geringeren Anfangsinvestment und geringen Kosten durch Ausfallzeiten. Upgrades und Software-Erweiterungen können ebenfalls integriert werden, um den Kundennutzen zu steigern. Da der Hersteller die Risiken von Ausfällen übernimmt, ist es bestrebt, zuverlässigere Produkte zu entwickeln.

Dialog: UX Design in der Industrie

User Centered Innovators ist am 25./26.2. auf dem VDID Industriedesign Forum der METAV in Düsseldorf vertreten und gibt Einschätzungen über die “Bedeutung von UX Design in der Industrie”:

Welchen Nutzen hat UX Design im Maschinen- und Anlagenbau?
Es geht um mehr, als nur die Kunst der Maschinenbauer zur Geltung zu bringen:
1. Eine einfache Bedienung ist ein entscheidendes Qualitäts- und Differenzierungsmerkmal einer Maschine. Dieses wird in Zeiten von Consumerization und Bedienung auch durch Nicht-Facharbeiter immer wichtiger.
2. Eine Maschine ist Botschafter der Marke. Eine starke Marke ist in Märkten mit immer ähnlicheren Produkten ein wichtiges Differenzierungsmerkmal.
3. Und Emotion! Wir erlebten, dass der Inhaber einer Lohnfertigung neue Maschinen kaufte und gleichzeitig die Produktionshalle neu gestaltete. Seinen Kunden führte er dann persönlich die Innovationskraft seines Unternehmens vor. Die Freude ist besonders groß, wenn er die Maschinen auch noch selber intuitiv bedienen kann.­

Das alles zusammen führt zu einer größeren Zahlungsbereitschaft der Kunden.
Welche Erfahrungen haben Sie in der Zusammenarbeit mit Unternehmen gemacht? Wann werden Sie im Entwicklungsprozess beteiligt und wie?
Die Zusammenarbeit verläuft optimal, wenn wir von Anfang an in den Entwicklungsprozess eingebunden sind. Sehr gute Erfahrungen haben wir gemacht mit der Durchführung von Innovationsworkshops mit Mitarbeitern aus Management, Produktion, Vertrieb bis zu den Servicetechnikern. Das wurde umso wichtiger, weil Maschinen sich nicht mehr nur auf die reine Erledigung einer Funktion konzentrieren können, sondern ständig neue Aspekte zu berücksichtigen sind: Bedienerfreundlichkeit, die Verlagerung von Funktionen hin zur Software, Vernetzung und Zugriff über Tablets und Smartphones.

Wie sieht die Zukunft des Industriedesigns im Maschinen- und Anlagenbau aus? 
Während früher oft ausgebildete Maschinenbauer alleine mit explizitem Fokus auf die Technik Unternehmen steuerten und Produkte entwickelten, ist heute Interdisziplinarität gefragt. Heute haben die Entscheider komplexere Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. Sie wissen um die Wirkung von User Experience, Corporate Design etc. und sie sind konfrontiert mit Themen wie bspw. Industrie 4.0, Software-Lifecycle-Management etc. Aber oft können diese Fragen intern nicht beantwortet werden. Das ist der Grund, warum wir in unserer Kooperation Industriedesign um die Themen Software und Services für Produktmanagement und Marketing ausgeweitet haben.

Die Kooperation: User Centered Innovators (Siegfried Baldauf, Michael Grewer, Volker Kemmler, Erika Merz)

UX design for the IoT

When we talked about UX design in the past, we tend to focus on the software and hardware interface of the user device. But nowerdays the behavior of the device might also be generated by intelligence on another device or a server or triggered by a sensor.

This means that for the user experience the service around a connected device is often just as critical as the device itself. The physical and social contexts in which connected devices and services are used, can be complex and diverse.

The Internet of Things is happening in the real world. Users expect realtime-responses and reliability. The toleration of latencies is very limited. UX design for the IoT requires a special focus on the context of use and the performance of surrounding devices and data-driven services.

The Evolution of Collaboration Tools

Mobile, social and from the cloud

Not too long ago, a large portion of collaboration tools were installed on-premise. Features for mobile use were almost totally lacking and social networks were hooked up to content management and document management systems, if they existed. It wasn’t until the advent of cloud computing that it became possible to collaborate on the go, in real time, opening new horizons.

Today, cloud versions of enterprise collaboration platforms are standard and most social network functions are developed as native apps, based on social business concepts. Categories such as unified communications, file sharing and synchronization have taken on social network functions. What they all have in common: they are mobile, social and cloud-based.[1]

The needs of large corporations are complex, and include the ability to customize individual business processes and deep integration with existing back-end systems. As such, the focus of enterprise collaboration software tools is shifting constantly. A large number of providers offer collaboration tools to meet these needs, each with a different weighting of the collaboration functions.

[1] ZDNET: Today’s enterprise collaboration landscape 2013

more:

White paper: ENTERPRISE COLLABORATION (2014, Erika Merz on behalf of Deutsche Telekom, EMS and in Cooperation with Sven K. Hübner)

Staying Human in a Machine Age

“I am a technologist. I am not a computer.”
says Kati London, a Senior Researcher at Microsoft

“…My work is weird. It also does not fit neatly into categories — it aims to make the real world more engaging sometimes via technology and often through play.

…I also happen to be a mom, a daughter, a sister, a friend, an aunt, a wife, a human. Ethical issues of emerging technologies weave their way through all aspects of our lives.

Especially today and moving forward we don’t have good understandings of the impacts of the new modes of interaction and data collection that are now a reality.

No factory, no machine or line of code can truly replicate a human — we can fool people; but it is our humanity, emotion, ability to keep promises and to relate on a deep level, to understand the implications with empathy that differentiates us.

But, let’s not get too serious. Much of my work has involved play. Play is great because it’s free, separate from real life and creates order — it provides a magic circle or sandbox. One in which we’re permitted to fail, behave differently than we could in everyday live, collaborate, compete, role play and experience systems from the inside out.”

Quote from the Commencement speech of Kati London to the University of California at Santa Cruz Crown College June 2014.

‘Resilience’ or how to react to the unexpected

Unpredictable territory for Industrie 4.0

In an current interview by the german magazine Wirtschaftswoche with Henning Kagermann, former CEO of SAP and President of the Academy of Economics Acatech explains the chances of ‘Industrie 4.0‘, (high-tech strategy of Germany) and warns of the unpredictable territory and the disruptive character of some service providers could have on traditional industries.

Advanced Manufacturing and IoE add complexity

Advanced Manufacturing and the increasing networking by the Internet of Everything (IoE) inevitably go hand in hand with more complexity. This cannot be stopped! We can only learn to deal with it. In a world of greater complexity new safety awareness and a holistic approach are needed. IT-Security and safety are thereby brought together. It refers to the protection of the system against targeted attacks and on safety in terms of process and failure reliability.

Security breaches can happen

‘Resilience’ a word that was first used in behavioral research is now used in security research. Resilience in psychology is the capability of a system to find back to its ideal state after it has been hit by an external shock. Resilience in IT is based on the assumption, that security breaches can happen and you know how to react to it. It is all about developing plans, tactics, routines and training courses, to lead back to a steady state.

Three layers for more security

There are three layers in the Industry 4.0. A core area with single, intelligent machines that can be controlled very well, a so-called partially controlled area, the smart factory, which is equipped with internal IP addresses and controlled by MES systems (Manufacturing Execution System). The open area, where data and services from the Internet are received or sent out comes on top of it all. This can lead to uncontrolled behavior.

The three areas do not actcompletely detachedfrom each other. They are linked by transaction points and to othersegments, e.g. smart energynetworks.

It is expected that therefore two different worlds and industry segments will develop separate from each other. One which provides the systems for open IT solutions and in which the traditional IT providers play a role. Another one in which the manufacturing companies and their providersenhance the machines with IT.

View interview (German)

Let’s start 360-integrated….

Innovation is moving extremly fast and in many directions.

In consequence it has become challenging to even pay attention.This blog focuses on topics driven by the information and telecommunication industries and its influence on other industries. It lists snapshots, article and and quotes, which attracted the authors attention immediately and which she thinks is worth, keeping in mind.

The  aim is to get an integrated view on engineering and information technology and bringing togehter marketing and engineering competence.

You want to find out more about the blog and the author? See ABOUT 360